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Beratung von Expert/innen: Ab Tag Eins!

Ein junges Team diskutiert eine unternehmerische Idee und eine Existenzgründung
Christian Geier
30. Januar 2025

Darum sind Finanz­beratung, Expertise und Existenz­gründung eine Top-Kom­bination.

Die Idee, sich mit eigener Praxis, eigener Geschäftsidee, mit einem Geschäft vor Ort oder mit einer Dienstleistung selbständig zu machen, kann beflügeln. Endlich eigene/r Chef/in, endlich die Arbeit abliefern, die man für richtig hält, endlich herausfinden, ob man das Zeug dazu hat.

Existenz­gründung? Go for it!

Ich sage: Go for it! Auch wenn Deutschland nicht den Ruf hat, sich sonderlich warmherzig um Existenzgründer/innen zu kümmern, egal ob in der Gesundheits-, in der Dienstleistungs- oder in der Handwerksbranche, bietet sich mit dem eigenen Unternehmen die Chance, das zu verwirklichen, für das man brennt.

Risiken im Blick

Bei aller Euphorie gehört aber auch mit dazu, die Risiken im Blick zu behalten. Ernsthafte finanzielle Einbußen bis hin zur Insolvenz, Ärger mit Behörden und / oder dem Finanzamt, mangelnde Absicherung von Risiken, durch Marktmittbewerber verursachte Kopfschmerzen oder das beliebte Thema Datenschutz sind nur ein paar der Herausforderungen, denen sich Unternehmer/innen stellen.

In meiner Arbeit als Finanzberater habe ich immer wieder das Vergnügen, mit mutigen Menschen zu tun zu haben, die sich ein eigenes Unternehmen aufbauen. Wenn Sie ähnliche Überlegungen umtreiben, dann unbedingt weiterlesen! Denn meine Top-3 Learnings habe ich hier zusammengefasst.

Ein Paraglider beim Start auf einer Bergkuppe

Verleiht echte Flügel: Die Idee eines eigenen Unternehmens!

Learning 1: Das Finanzamt kennt keine Gnade

Da war dieser junge Unternehmer, der erfolgreich Computer individuell für Kundinnen und Kunden zusammenstellt, aufbaut und konfiguriert. Die Idee läuft richtig gut, eine Rechnung folgt auf die nächste und dann die unangenehme Überraschung: Umsatzgrenze für Kleinunternehmen gerissen – das Finanzamt hätte gerne seinen Anteil und ach ja – die Pflicht zur Umsatzsteuer ist auch am Start. Eine schmerzhafte Erfahrung, die den Spaß an der eigenen Unternehmung im schlimmsten Fall komplett nimmt.

Ob Gewerbesteuer, Abschreibungen oder Vorsteuer – eine sinnvolle Planung und vor allem ein buchhalterischer Überblick sind Grundstein für den Aufbau eines erfolgreichen, florierenden Unternehmens.

Mein Learning Nummer eins: Ein/e Steuerberater/in an der Seite ist eine der sinnvollsten Ausgaben überhaupt. Auch wenn die Kosten oft im ersten Moment abschrecken, sichert diese Expertise an der Seite von Unternehmer/innen und Freiberufler/innen vor Steuerschlaglöchern und unerwarteten Nachforderungen ab.

Learning 2: Vermarktung

Die Idee für das eigene Unternehmen ist grandios – aber wenn niemand davon weiß? Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich wie z.B. Physiotherapeuten/innen, Osteopathen/innen oder Heilpraktiker/innen kommen je nach Lage der ersten Praxis eventuell in den Genuss von Laufkundschaft. Aber reicht das schon, um eine solide, finanzielle Basis zu bilden? Wahrscheinlich nicht. Schnell stellt sich die Frage, ob man den Facebook-Auftritt, den Instagram-Account oder den Google Business Eintrag nicht in Eigenregie abarbeiten könnte und damit vielleicht hunderte an Euros spart? Klappt vielleicht, aber erfahrene Marketeers können auch hier helfen, Fehler zu vermeiden und viel Zeit sparen.

Trotzdem wichtig: Muss es die top ausgestattete extraschnell angebundene Website für 15.000€ sein? Reicht vielleicht eine Lösung, die mitwachsen kann? Ist es sinnvoll, hunderte von Euros für Social Media Kampagnen zu investieren obwohl die ersten Kunden/innen vielleicht mit Plakaten oder einer gut gemachten Postwurfsendung viel leichter und direkter erreichbar wären?

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich sagen: Gutes Marketing passt sich der aktuellen Situation einer Unternehmung an, ist effizient, zielorientiert und wächst mit. Gleichzeitig sollten auch ein paar Gedanken an Themen wie Wettbewerbsrecht und Datenschutz gerichtet werden – professionelle Marketingagenturen haben das sowieso auf dem Zettel.

Wie so oft im Leben kommt es hier mehr auf solide Ansprechpartner/innen an, die eine ehrliche Beratung auf Augenhöhe anbieten als auf den letzten Marketing-Voodoo der trotz deeper KI-Verknüpfung unter Umständen mit Täterätää an der eigenen Zielgruppe vorbeirauscht.

Existenzgründerin und Beraterin diskutieren Marketing-Idee

Experten/innen sorgen für Sicherheit und helfen beim Vermeiden von Fehlern.

Learning 3: Finanz­beratung

Tja, wie vorhersehbar. Ein Finanzler der Finanzberatung wichtig findet. Ich plaudere jetzt einfach mal aus dem Nähkästchen. Die Meinungsbildung überlasse ich dann dem/der geneigten Leser/in.

Mobilität im Fokus: Kauf oder Leasing

Klar. Gerade als Unternehmer/in ist Flexibilität wichtig, ob Schreiner/in, Photovoltaikexperte/in oder Sportphysiotherapeut/in – ohne Mobilität wird’s schwer. Entsprechend schnell stellt sich die Frage nach einem (neuen) PKW oder Transporter. Gerade am Anfang stehen viele erfahrungsgemäß vor der Frage: günstiger Gebrauchter oder doch Leasing. Hier lohnt sich ein Blick auf den momentanen Entwicklungsstand des eigenen Unternehmens. Ergibt die Aufgabe von Liquidität in Form einer mittleren Summe überhaupt Sinn? Sind regelmäßige Ausgaben um die Steuerlast zu regulieren vielleicht attraktiver? Solche Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten. Steuerberater/in und Finanzberater/in können solche Fragen ganz objektiv in Zahlen ausdrücken und helfen bei einer fundierten Entscheidung.

Die Frage nach dem „Was wenn…“: Arbeitskraft absichern

Da stehen wir also: Die Steuerberatung kostet Geld, der Leasingwagen kostet Geld, das Finanzamt hat auch schon wieder Geld bestellt und die neue Werbeaktion will auch noch budgetiert werden… und dann machen wir das unangenehme „Was wenn…“ Kapitel auch noch auf.

Trotzdem: Für kaum jemanden ist die eigene Arbeitsleistung bzw. die Fähigkeit, jeden Tag sein Bestes leisten zu können so wichtig, wie für Existenzgründer/innen und Unternehmer/innen.

Als Physiotherapeut/in oder Osteopath/in mit gebrochenem Arm ausfallen? Vielleicht sogar Wochen, Monate? Das kann ohne die passende Absicherung schnell finanziell riskant werden und wichtige Rücklagen minimieren. Auch wenn man gerade am Anfang jeden übrigen Euro gerne für „Wichtigeres“ ausgeben möchte: Eine Absicherung der Arbeitsleistung (z.B. Krankentagegeld, Berufsunfähigkeitsversicherung, Grundfähigkeitenabsicherung) ist meiner Meinung nach Pflicht. Sie greift ein, wenn es wirklich zum „Was wenn…“ kommt und überbrückt finanzielle Durststrecken und mehr. Welche Absicherung zu welchem Zeitpunkt richtig und wichtig ist, lässt sich nur individuell definieren. In den meisten Fällen gilt aber: Je früher man sich absichert, desto günstiger sind die Kosten.

Planungssicherheit: Investition, Rücklagen und Steuerperformance

Aller guten Dinge sind drei, darum will ich auch dieses Thema mit ein paar Zeilen bedenken. Ich erinnere mich recht gut an eine motivierte Gesundheitsfachkraft, die für ihren Pflegedienst das erste Büro einrichtet. Die Intention, die gesamte Einrichtung nicht aus eigenen Mitteln auf Kosten der unternehmerischen Liquidität zu bestreiten und stattdessen nach einem Kredit bei der Hausbank nachzufragen – gar nicht verkehrt. Die Hausbank hat auch sofort ein Angebot über die eigentlich überschaubare Summe erstellt. Allerdings zu – Entschuldigung – unverschämten Zinsen. Ein unabhängiger Angebotsvergleich hätte hier über die gesamte Laufzeit hinweg Kosten erheblich reduzieren können.

Als Unternehmer/in kommt man nicht darum, sich mit finanziellen Themen auseinanderzusetzen.

Rücklagen bilden, Investitionen möglich machen und gerade dann, wenns läuft, die Steuerperformance zu optimieren, sind Themen, die richtig Spaß machen können. Ein/e Sparringspartner/in, der unabhängig berät und sich auf die Suche, nach der optimalen Lösung macht, liefert die Zahlen, die es für objektive und nachhaltige Entscheidungen braucht.

Dr. Christian Geier, Finanzberater für Gesundheitsfachkräfte, Straubing

Selbst selbständig kenne ich die Herausforderungen, die mit einem eigenen Unternehmen verbunden sind seit über 20 Jahren…

Aufstehen um etwas zu schaffen!

Vermutlich lesen Sie diesen Text gerade, weil Sie die Entscheidung für eine Selbständigkeit oder eine freiberufliche Tätigkeit gerade treffen oder schon getroffen haben.

Mein Tipp: Holen Sie sich frühzeitig Experten/innen an Ihre Seite – gerade für die Themen, die wahrscheinlich weit ab von dem sind, in dem Sie richtig gut sind. Ob Steuern, Finanzen, Absicherung oder Vermarktung: Schnell steht man vor der Wahl, ob man lieber Geld ausgibt oder doch Expertise einkauft. Wenn ich die Stories, die ich bisher so gehört habe in eine Excel-Tabelle packe und vergleiche, ist mein Tipp klar: Lieber gleich richtig. Aber das wäre irgendwie ja auch Eigenwerbung…

FAQ

Wissenswertes zum Thema Existenzgründung:

Was ist eine Kranken­tagegeld­versicherung?

Unter einer Krankentagegeldversicherung versteht man eine private Zusatzversicherung, die Versicherte vor Einkommensausfällen schützt, wenn sie aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls arbeitsunfähig werden. Sie zahlt für jeden Tag der Arbeitsunfähigkeit ein vorher vereinbartes Tagegeld, um den Verdienstausfall auszugleichen.

Im Unterschied zu anderen Versicherungen ist sie kein Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung: Diese zahlt erst bei dauerhafter Berufsunfähigkeit, während das Krankentagegeld nur während der Arbeitsunfähigkeit gezahlt wird.

Wichtig: Gesetzlich Versicherte erhalten von der Krankenkasse ein Krankengeld (ca. 70 % des Bruttoeinkommens), das aber oft nicht ausreicht.

Die Krankentagegeldversicherung ist eine sinnvolle Absicherung für alle, die bei längerer Krankheit finanzielle Einbußen vermeiden möchten. Besonders Selbstständige und Freiberufler profitieren, aber auch Angestellte können damit Einkommensverluste nach der Lohnfortzahlung ausgleichen.

Was ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt eine monatliche Rente, wenn wegen Krankheit oder Unfall der zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Sie schützt vor dem finanziellen Risiko eines dauerhaften Einkommensverlustes.

Was ist eine Grund­fähig­keiten­versicherung?

Eine Grundfähigkeitenversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn man bestimmte grundlegende Fähigkeiten verliert, z. B. Sehen, Gehen, Greifen oder Sprechen. Sie ist eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung, aber deutlich weniger an den Beruf gekoppelt und sichert eine (zusätzliche) Rente bei Verlust definierter Fähigkeiten.

Was sind die Unterschiede zwischen Selbständigkeit und freiberuflicher Tätigkeit?

Zwei Begriffe, die gerne für Verwirrung sorgen. Die Unterschiede zwischen Selbständigkeit und freiberuflicher Tätigkeit sind vor allem in der rechtlichen und steuerlichen Betrachtung.

Selbstständigkeit (Oberbegriff)

  • Bezeichnet allgemein jede Tätigkeit, bei der man auf eigene Rechnung arbeitet.
  • Unterscheidung in Gewerbetreibende und Freiberufler.
  • Gewerbetreibende müssen ein Gewerbe anmelden und zahlen Gewerbesteuer.

Freiberufliche Tätigkeit (Unterkategorie)

  • Umfasst bestimmte Berufe gemäß § 18 EStG (z. B. Ärzte, Rechtsanwälte, Künstler, Journalisten).
  • Keine Gewerbeanmeldung, keine Gewerbesteuerpflicht.
  • Einnahmen werden über die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) versteuert.

Zusammengefasst: Jeder Freiberufler ist selbstständig, aber nicht jeder Selbstständige ist Freiberufler!

Bildnachweis: Adobe Stock, Geber86, 676807995 / CCO, pexels.com / CCO, pixabay

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Prima!

Ich finde es großartig, dass Sie Ihre Finanz- und Versicherungsthemen anpacken wollen. Gerne bin ich persönlich für Ihre Fragen da. Schicken Sie mir einfach Ihre Daten und wir vereinbaren eine Kennenlernen.

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